Gedicht

Vergib

Magda Szymanska,

Stiftsgymnasium Sindelfingen,

Klasse10

Vergib
Er wusste nicht was er tut, es war der Teufel in ihm.
Er würde sowas nie tun, es war ein Unfall.
Ich hätte früher gehen sollen, warum war ich noch dort?
Ich hätte nicht so nett zu ihm sein sollen, warum was ich das?
Er wusste nicht was er tut, es war der Teufel in ihm

Psch, es ist alles gut – das sagte er mir.
Er sagte mir – Psch, nicht so laut! Er schmeckte nach Milch.
Psch, es ist gleich vorbei – das sagte er mir.

Ich hätte nicht leise sein sollen, warum war ich leise?
Ich hätte nicht starr werden sollen, warum war ich starr?
Er wusste dass ich leise sein werde, das Wissen, es war in ihm.
Er wusste ich würde nicht weg rennen, es war geplant.

Mutter, er wusste! Mutter, es war er!
— Vater unser im Himmel, er sieht, er sieht es. Vergib ihm.
Du glaubst doch, vergib ihm. Vater unser im Himmel, er vergibt.
Er wird vergeben.

Sie wissen doch was er tut, es war der Teufel in ihm?
Er hat es nie getan, du irrst dich.
Ich war dort, ich schmeckte die Milch, warum glaubt ihr mir nicht?
Du hättest dort nicht sein sollen, warum warst du dort?
Wir wissen nicht was er tut, den Teufel gibt es nicht.

Psch, es ist alles gut – das sagten sie mir.
Sie sagten mir – Psch, nicht so laut, niemand hört dir zu.
Psch, es ist nichts passiert – das sagten sie mir.

Ich hätte wissen sollen dass sie mir nicht glauben würden.
Ich hätte nicht leise werden sollen wenn sie erwiderten, warum war ich leise?
Er wusste dass ich leise sein werde, das Wissen, es war in ihm.
Er wusste er müsste nicht wegrennen, es war geplant.

Mutter, ich hasse Milch! Mutter, er ist der Teufel!
— Vater unser im Himmel, er war es. Er war es, vergib ihm.
Du weißt doch, vergib ihm. Vater unser im Himmel, er weiß
Er wird wissen.