Umfrage
Klimawandel geht uns alle an – Was können Jugendliche konkret zur Klimawende beitragen?
Tamara Weigel,
Berufliche Schulen Bretten,
Klasse1BK2P
Inhalt
Einführung
,,Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ – Albert Einstein
Die Klimakrise ist unaufhaltsam und trotzdem wird das Thema Klimawandel diese Tage von Meldungen über den Ukraine-Krieg oder der Covid Pandemie überschattet, sodass man gerne Mal die Dringlichkeit der Situation vrgisst. Ich bin 20 Jahre alt und werde die Folgen der Klimakrise hautnah miterleben. Der Meeresspiegel steigt, Trinkwasser wird knapp, Wüstengebiete breiten sich aus; und das war gerade erst der Anfang. Handeln ist gefordert – und zwar sofort. Daher stellt sich die Frage: Was können Jugendliche und junge Erwachsene zum Klimawandel beitragen?
Zielgruppe und Methodik
Über eine Online-Umfrage habe ich 102 Personen in meinem Umfeld befragt. Unterteilt wurden die Teilnehmerinnen in 4 verschiedene Altersgruppen und in Geschlechtsidentität. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die die Fragestellung am ehesten betrifft. Ich bin aber der Meinung, dass jüngere und ältere Menschen bei diesem Thema ein genauso großes Mitspracherecht und Verantwortung haben. Schließlich betrifft der Klimawandel uns alle. Die Aufteilung zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern ist mit 47% zu 49% ausgeglichen. Die Anzahl der diversen Teilnehmerinnen liegt mit 4% deutlich unter der Anzahl der anderen Geschlechtsidentitäten. Dies spiegelt jedoch die gesellschaftliche Aufteilung wider. Aus Transparenzgründen werden die Altersgruppen und Geschlechtsidentitäten prozentual dargestellt, bei den meisten Auswertungen wird jedoch der Gesamtanteil der verschiedenen Geschlechtsidentitäten oder Altersgruppen aus Gründen der Übersichtlichkeit miteinander verglichen.
Die Auswahl der Teilnehmerinnen erfolgte möglichst nach Zufall. Die Umfrage wurde anonym durchgeführt. Diese Zahlen können bereits als Auswertungen der Fragen 1 und 2 gewertet werden. Zusätzlich ist zu bemerken, dass nach Geschlechtsidentität und nicht nach biologischem Geschlecht gefragt wurde. Die Umfrage wurde im Zeitraum zwischen dem 25.09.2022 und dem 02.10.2022 durchgeführt.
Umfrageergebnis
Wie oft beschäftigt Sie das Thema Klimawandel?
Anhand der Grafik ist zu erkennen, dass die meisten Befragten das Thema Klimawandel mehrere Male in der Woche beschäftigt. Kaum eine Altersgruppe beschäftigt das Thema täglich. Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Altersgruppen ist in dieser Kategorie sehr ausgeglichen. Die 19-29-Jährigen sind mit 18 Stimmen in der Kategorie „mehrmals die Woche“ am stärksten vertreten. Viele Teilnehmerinnen beschäftigt das Thema mehrmals im Monat und nur 15 Teilnehmerinnen befassen sich kaum bis gar nicht mit dem Klimawandel.
Im Vergleich zwischen den Geschlechtsidentitäten fällt auf, dass sich die weiblichen Teilnehmerinnen tendenziell häufiger mit der Thematik beschäftigen als die männlichen Teilnehmer. Zu bemerken ist, dass diese Grafik nicht prozentual, sondern in festen Zahlen dargestellt wird. So wird verhindert, dass die Stimmen kleinerer Gruppen eine höhere Gewichtung bekommen. Beim Lesen des Diagramms sollte man jedoch beachten, dass das Verhältnis zwischen den verschiedenen Altersgruppen nicht ausgeglichen ist.
Denken Sie die „Fridays for Future“ Bewegung hatte Auswirkungen auf den Umgang mit der Klimakrise und haben Sie schon einmal an einer Demonstration gegen den Klimawandel teilgenommen?
Die Fragen „Denken Sie die „Fridays for Future“ Bewegung hatte Auswirkungen auf den Umgang mit der Klimakrise?“ und „Haben Sie schon einmal an einer Demonstration gegen den Klimawandel teilgenommen?“ wurden in einem Diagramm dargestellt, um das Verhältnis zwischen den beiden Fragen zu vergleichen. In der jeweils linken Säule werden die Meinungen der verschiedenen Altersgruppen dargestellt. Rechts daneben sieht man wie viele davon an einer Demonstration teilgenommen haben. Die meisten Teilnehmerinnen sind der Meinung, dass die „Fridays for Future“ Bewegung einen mäßigen Einfluss auf den Umgang mit der Klimakrise hatte. Allgemein ist die Anzahl an Personen, die an einer Demonstration gegen den Klimawandel teilgenommen haben, mit 19 von 102 Teilnehmerinnen sehr gering. 2018 startete die Aktivistin Greta Thunberg „Fridays for Future“, indem sie vor dem schwedischen Parlament protestierte. Sie inspirierte Millionen junge Menschen auf der ganzen Welt ebenso an Klimaprotesten teilzunehmen. Über einen längeren Zeitraum genoss die Aktion große mediale Aufmerksamkeit.
Wie schätzen Sie die derzeitige Aufklärung über den Klimawandel ein?
Zu bemerken ist, dass bei dieser Frage 101 anstelle von 102 Teilnehmern ausgewertet werden, da ein Teilnehmer eine ungültige Angabe abgegeben hat.
Die meisten Teiinehmerlnnen sind der Meinung, dass wir über den Klimawandel ausreichend aufgeklärt werden. Weitere 43% sind der Überzeugung, dass im Bereich Aufklärung noch etwas getan werden sollte. Gerade einmal 13% denken, dass es zu viel Aufklärung zum Thema Klimawandel gibt. Die Wenigsten denken, dass wir zu viel über die Klimakrise aufklären. Da die meisten zufrieden mit der derzeitigen Situation sind; teils sogar mehr fordern, scheinen wir uns im Bereich Aufklärungsarbeit auf dem richtigen Weg zu befinden.
Haben Sie Auswirkungen des Klimawandels in Ihrem Leben zu spüren bekommen?
46 von 102 Teilnehmerinnen haben die Frage mit einem „Nein“ beziehungsweise nicht beantwortet. 2 Personen haben eine ungültige Antwort abgegeben. Die restlichen 54 Antworten habe ich in verschiedene Kategorien unterteilt und grafisch dargestellt. Zu beachten ist bei dieser Frage auch, dass manche Teilnehmerinnen nicht nur einen, sondern mehrere Punkte genannt haben.
50 der 54 Teilnehmerinnen, die diese Frage beantwortet hatten gaben an, die Folgen des Klimawandels am Wetter zu bemerken. Auch Unwetterkatastrophen wurden erwähnt.
,,Im Sommer ist es wärmer und im Winter ist es kälter“.
4 der 54 Teilnehmerinnen gaben zudem an, einen wirtschaftlichen Schaden von der Klimakrise getragen zu haben.
2 Personen sprachen zudem gesundheitliche Folgen an, die in Zusammenhang mit dem Klimawandel gebracht werden können.
,,Mein Kreislauf kommt mit der Hitze nicht klar.“
Ebenso sprachen zwei Teilnehmerinnen die mediale Aufmerksamkeit, die das Thema bekommt, an.
,,Kaum weiße Weinachten mehr“.
Es ist naheliegend, dass die Auswirkungen des Wetters am stärksten von den Teilnehmerinnen wahrgenommen werden. Jedoch ist davon auszugehen, dass wir in der nahen Zukunft noch viel extremere Auswirkungen, die auch andere Bereiche beeinflussen, erleben werden.
Tragen Sie bereits zur Verbesserung des Klimas bei?
Bei dieser Frage war eine Mehrfachauswahl möglich. Deswegen ist auch hier zu beachten, dass manche Teilnehmerinnen mehrere oder gar keine Kreuze gesetzt haben. 10 Teilnehmerinnen haben die Frage verneint oder nicht beantwortet. Daher stammen die Ergebnisse von den Antworten der restlichen 92 Teilnehmerinnen.
Bei dieser Frage wurden den Teilnehmerinnen 4 verschiedene Kategorien gegeben, bei welchen sie angeben konnten, was sie bereits gegen den Klimawandel tun. Die Kategorien waren folgende:
Klimafreundlich essen (Bsp. fleischarme Ernährung, wenig Verpackungsmüll, etc.) Achtsamer Umgang mit Ressourcen (Bsp. Recycling, Second Hand kaufen, etc.) Nutzung erneuerbarer Energien (Bsp. Eigene Solaranlage) Transportmittel (Bsp. Nutzung öffentlicher Transportmittel, Fahren eines E-Autos, Fahrradfahren etc.)
Die meisten Teilnehmerinnen gaben an, dass sie achtsam mit Ressourcen umgehen und grüne Transportmittel benutzen. Vor allem mit dem Fokus auf jüngere Teilnehmerinnen macht es Sinn, dass beispielsweise grüne Transportmittel stärker genutzt werden, da bereits viele Schüler Bus und Bahn nehmen. 36 Teilnehmerinnen ernähren sich klimafreundlich und 25 Teilnehmerinnen geben an erneuerbare Energien zu nutzen. Ich würde die niedrigen Zahlen ebenfalls mit dem Alter begründen. Jüngere Personen haben tendenziell weniger Chancen sich mit erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen.
Was können Jugendliche konkret gegen den Klimawandel tun?
48 von 102 Teilnehmerinnen teilten ihre Ideen, was Jugendliche gegen den Klimawandel tun können. Da es sich um eine offene Fragestellung handelt, habe ich die Antworten in verschiedene Kategorien unterteilt.
Die meisten Teilnehmerinnen teilten Ideen, die im Zusammenhang mit dem Konsumverhalten Jugendlicher steht. Weniger Einkaufen, lieber Second-Hand kaufen sowie auf regionale und saisonale Produkte zurückgreifen, wurde vorgeschlagen. Das Produzieren neuer Produkte und deren Transportwege sorgen jeweils für eine hohe Umweltbelastung, die dadurch eingedämmt werden könnte.
„Jugendliche könnten sich mehr für den Klimawandel einsetzen und versuchen ihre Eltern davon zu überzeugen, etwas gegen diesen zu tun, denn immerhin sind die Jugendlichen diejenigen, die unter den Folgen leiden.“
Zwölf Teilnehmerinnen schlugen vor, dass Jugendliche ihre Familie, ihre Freunde und Bekannten beeinflussen könnten.
Acht Teilnehmerinnen erwähnten politisches Engagement als Maßnahme gegen den Klimawandel; wählen, demonstrieren oder gar selbst einer Partei beitreten. Durch politisches Engagement können Jugendliche direkten Einfluss auf die Situation nehmen. Zwei Teilnehmer gaben an, dass Jugendliche durch Spendenaktionen etwas gegen den Klimawandel tun können. Etwas am Konsumverhalten zu ändern oder sein Umfeld zu beeinflussen sind Maßnahmen, die man sofort umsetzen kann. Politisches Engagement und Spendenorganisationen verlangen dagegen einen höheren Aufwand. Vielleicht fehlt es auch an politischem Interesse, denn in einer vorherigen Frage stellte sich heraus, dass nur wenige Befragte an einer Demonstration gegen den Klimawandel teilgenommen hatten. Jugendlichen fehlt es zudem meist an finanziellen Mitteln. So ist es schwieriger für sie an Spendenaktionen teilzunehmen. Daher könnten die wenigen Vorschläge dieser Art rühren.
Fazit
Der Klimawandel betrifft uns alle. Wie aus meiner Umfrage hervorgeht, beschäftigt den Großteil der Befragten das Thema auch. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen haben das Bewusstsein für das Thema und tragen selbst zur Besserung des Klimas bei. Etwas am Lebensstil ändern scheint naheliegend und wird zudem bereits ins eigene Leben der Befragten integriert. Die meisten Teilnehmerinnen sind mit der Aufklärung über die Thematik zufrieden, doch an politischem Engagement beziehungsweise Interesse an diesem scheint es zu fehlen. Aus diesem Grund denke ich, dass wir die Aufklärung in schulischen Einrichtungen weiterhin verbessern können und sollten. Das Interesse und die damit einhergehende Eigeninitiative der Jugendliche sollte geweckt werden.
Wir müssen Jugendliche über die Auswirkungen der Klimakrise aufklären, damit sie gute Entscheidungen für sich und die Zukunft unseres Planeten treffen können. Jugendliche können sicherlich durch das Verringern des C02 Abdrucks ihren Teil zur Verbesserung des Klimas leisten. Jeder Schritt sollte in meinen Augen wertgeschätzt werden, doch grundlegende und umfangreiche Änderungen können in erster Linie durch politisches Handeln erzeugt werden.
Quellenverzeichnis
https://www.greenpeace.de/klimaschutz/klimakrise/folgen-klimawandels (25.09.2022
10:11 Uhr)
https://www.bbc.com/news/world-europe-49918719 (02.10.2022 21 :59 Uhr)
Die Diagramme und Bilder wurden von mir in den Microsoft Office Programmen erstellt
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